Donnerstag, Oktober 09, 2008

die freuden des südens geniessen

zur sagra dell'uva, dem örtlichen weinfest in mendrisio, verirren sich nur wenige touristen. hier bleibt man lieber unter sich. selbst mit beziehungen ist es fast unmöglich, einen platz zum abendessen in einem der vielen innenhöfe zu bekommen, in denen vereine ihre gäste bewirten. zumindest zu einem glas wein noch vor dem mittagsläuten im 'curt del' pó' - dem hof der feuerwehr - reicht es.  der zwischenimbiss mit einer gegrillten luganighetta ist danach dringend nötig. 

wie verwerflich ist es eigentlich, bei davides metzger des vertrauens würste tierischer herkunft zu erstehen, bei denen die töchter eher ans reiten als ans essen denken? des italienischen gott sei dank nicht mächtig, befinden sie die produkte vom 'cavallo' und vom 'asino' einträchtig als schmackhaft. und selbst lernt man dazu, dass die tessiner mortadella mit dem bologneser ungetüm nichts, aber rein gar nichts zu tun hat.

einen gewissen eindruck von den üblichen bestellmengen beim ab-hof-verkauf am weingut von parravicini in corteglia bekommen wir,  als ich "jeweils zwei" vom domine, vitis und i cavri bestelle. der seniorchef will nämlich kurzerhand zu jeweils zwei kartons greifen. damit hätte der zöllner wohl weniger freude.

wie bereits an anderer stelle befunden, lässt sich genuss nur hin und wieder in vollem ausmass wiederholen. aber beim saisonabschluss im luganeser strandbad lido riva caccia gelingt uns das: erneut lassen wir uns auf der badeplattform im see die sonne des südens auf den barbarischen pelz brennen, wir schlürfen gasata, campari und weisswein, verköstigen uns mit prall gefüllten panini und frischer pasta, beobachten das gemischte publikum, das durch völlige entspanntheit geeint ist, und lauschen den jazz-klängen von der hervorragenden live-band. leben, was willst du mehr?

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