Donnerstag, Februar 24, 2011

damit beginnen, appetitanregendes zu lesen

vor allem die geschäftlichen reisen werden sich – aller voraussicht nach – in der nächsten zeit wesentlich reduzieren. dann bleibt vielleicht mehr zeit für reisen im kopf und im kochtopf: mit jamie olivers „unterwegs“ liegt dafür ein attraktiver kulinarischer reiseführer vor.

damit beginnen, umfangreiches zu lesen

nach den ersten seiten ist es für eine einschätzung oder gar persönliche bewertung noch eindeutig zu früh, aber das gefühl beim lesen ist erst einmal gut. zu lesen gibt es ja noch eine ziemliche menge, angesichts der seitenanzahl der ‚great american novel’, die jonathan franzen mit der sehnsüchtig erwarteten und vielfach besprochenen „freiheit“ vorlegt. die kritiken lasse ich aber für eine unvoreingenommene lektüre zur sicherheit erst einmal beiseite.

in oberösterreich beinahe wienerisch kaffee geniessen

normalerweise gehört in steyr das café rahofer zu den fixen anlaufpunkten nach einem städtischen bummel. allerdings macht die gähnende leere im lokal wenig lust, eine der kojen im historischen gewölbe zu besetzen. so führt der weg ins viel stärker frequentierte café postmann, welches in sachen einrichtung durchaus wienerische kaffeehausatmosphäre vermittelt. lange nicht mehr gesehen: am nebentisch amüsiert sich ein herr mittleren alters (also jünger als ich) über „moff“ - haderers feines schundheftl im klassischen format.

Mittwoch, Februar 16, 2011

eine köstliche seitwärtsbewegung (nur zum teil) wieder sehen

der genuss der weinseligen komödie „sideways“ im freiluftkino in vaduz vor mittlerweile einigen jährchen war eine ziemlich frische angelegenheit. das schweizer fernsehen bringt den überraschungserfolg von damals in die gute stube. allerdings wird das erhoffte wiedersehen mit den hinreissenden darstellern durch eine technische störung jäh unterbrochen. mit schweizer präzision bleibt der bildschirm exakt vor einer schlüsselszene so schwarz, wie jack vor augen wird, als ihm stephanie die nase zerschmettert. schade auch um das klassische saab cabrio, das dank eines wahnwitzigen plots dem zerschmettern ebenfalls nicht entgeht.

Montag, Februar 14, 2011

die ekligen seiten der lebensmittelindustrie sehen

selbst wenn sich die dokumentation vor allem auf die verhältnisse in den usa fokussiert, sind die zusammenhänge zwischen fast food, agrarsubventionen, überproduktion, genmanipulation und schuldenfalle für patentrechtlich gefesselte farmer logisch nachvollziehbar und mittelfristig wohl auch auf europa übertragbar. „food, inc.“ gibt einen plakativen einblick in die welt der mega-lebensmittelindustrie und macht lust, im eigenen garten einen mini-biobetrieb zur selbstversorgung aufzuziehen.

Donnerstag, Februar 10, 2011

die welt durch verschiedene filter sehen


Zauberberg
Originally uploaded by herwig.daemon.
eigentlich nur eine nette spielerei am iPhone, die aber gelegentlich recht interessante ergebnisse hervorbringt: instagr.am. wann kommt eine version für den pc/mac?

spielerei nummer zwei: poladroid. tatsächlich kann ich mich an diese typische wedelbewegung mit dem fotopapier erinnern, welche die spannung nach grossvaters schnappschuss mit der sofortbildkamera begleitete. vielen dank an tobias für den hinweis auf diese elektronische reminiszenz an ein kindheitserlebnis.

filmische tretminen sehen

eigentlich liegt es schon eine kleine weile zurück, dass ich "mine vaganti", eine italienisch-türkische komödie, gesehen habe, aber aus irgendeinem grund kommt sie mir erst jetzt wieder in erinnerung: köstlich, mit welchen problemen sich die diversen mitglieder einer süditalienischen familie herumschlagen. der tenor: wahrscheinlich kann jeder von uns in der richtigen bzw. falschen situation zu einer fehlgeleiteten cruise missile werden.

Sonntag, Februar 06, 2011

sommermusik im winter hören

viel von der zuletzt geladenen musik passt besser zu den cocktails an einem sommerfest als zum februar. aber die frühlingstemperaturen schlagen offenbar sogar auf die kaufentscheidungen durch:
frage an die zur emotion fähigen hörer als gegenstück zu den algorithmen in apples ‘genius’: welche musik könnte zu jemandem passen, dem leela james gefällt?

ein kammerspiel auf engstem raum sehen

en la cama“ – im bett – umreisst die scharf begrenzte bühne für das filmische kammerspiel aus chile, welches mit feinen nuancen und überraschenden volten begeistert.

helvetische diskrepanzen erleben

gut, der schweizer bundesrat hat also gründe gefunden, sich gegen das rechtsüberholen auf autobahnen, wie etwa in den USA erlaubt, zu entscheiden. „Zuwiderhandlungen werden mit Busse oder Gefängnis bestraft und führen zu Fahrausweisentzug.“(!!!)
wie steht es dann aber mit dem rechtsfahrgebot und dessen durchsetzung? es wird wohl kaum ein zufall sein, dass sich in der schweiz webseiten, facebook-gruppen und verkehrsexperten recht intensiv mit diesem alltäglichen leidensthema beschäftigen. bitte ebenfalls um sofortigen fahrausweisentzug bei zuwiderhandlungen.

den ersten besuch im eigenen haus erleben

eine schaltafel auf zwei stapeln zementziegel muss als improvisierte bar herhalten, als wir bei strahlendem sonntagswetter unsere freunde und künftigen beinahe-nachbarn als erste besucher einladen und moscato und guglhupf im rohbau in der kohlgrub(!) geniessen. jetzt können wir die weiteren arbeiten und vor allem die fertigstellung unseres neuen domizils im sommer kaum noch erwarten.

sich unabsichtlich ohne ski im montafon bewegen und die frühlingssonne im februar geniessen

aus innerfamilären gründen, deren erläuterung den blog-leser wohl langweilen würde, landen ilse und ich bei strahlend schönem wetter und feinen pistenbedingungen in strassenkleidung ohne jede sportausrüstung im hinteren montafon.

[für unverbesserlich neugierige, die partout wissen wollen, warum wir völlig ungeplant und deplatziert in gaschurn landen, muss diese lose assoziationskette genügen: termin beim architekten – anruf christine – zugverbindung in bludenz verpasst – arbeitsantritt als skilehrerin in der silvretta nova in gefahr – taxidienst-alarm!]

letztlich versuchen wir, das beste aus diesem ungeplanten ausflug zu machen und wir spazieren trockenen fusses vom silbertal zum aussichtsreichen kristberg hinauf, weil die sonnenseite im montafon wegen der frühlingstemperaturen mittlerweile fast völlig schneefrei ist. drei dinge sind es, die uns im panoramagasthof und nebenan vor der kirche besonders auffallen:
  • die kellner sprechen schwäbisch, wodurch sich ein grosser teil der gäste wie zuhause fühlen dürfte (ausgenommen die zahlreichen schweizerischen währungskurs-profiteure)
  • die gigantischen stücke von der topfentorte, die zielgruppengerecht ‚sahnetorte’ tituliert wird, sollten in der speisekarte eher unter ‚hauptgerichte’ gereiht werden
  • selbst nach bald 13 jahren in vorarlberg klingen manche lokale dialekte, von älteren einwohnern gesprochen, immer noch nach einer fremdsprache