Sonntag, September 14, 2008

abseits der trampelpfade reisen und den fährhafen geniessen


piombino - portoferraio
Originally uploaded by herwig.daemon.
piombino wirkt unbestritten hässlich, vor allem wegen des panoramablicks über das stahlwerk bei der einfahrt in den fährhafen. während die meisten rückreisenden touristen deshalb rasch die direkte verbindung zwischen schiffsbauch und aurelia in richtung norden wählen, blicken wir hinter die graue kulisse und zweigen richtung altstadt ab. dort geniessen wir in aller ruhe die überraschend mittelalterliche stimmung und einen ausgedehnten pranzo in der paninoteca "big ben". das gelato von nebenan ist unglaublich fein - und die auswahl gewaltig. aber an der fliessgeschwindigkeit der eiscreme müssen die herrschaften noch arbeiten.

Samstag, September 13, 2008

sich einspurig um die insel bewegen

weil der scirocco zu viele quallen an den hausstrand treibt, wechseln wir das revier und die perspektive: im sattel der gemieteten roller erleben wir das kitschige freiheitsgefühl einer küstenstrasse. eigentlich die perfekte art und weise, elba zu erkunden, wie auch der begeisterte nachwuchs auf dem sozius lautstark bekundet.

sich fast ohne kalamitäten über den magnetberg bewegen

eine mountainbike-tour kann semantische feinheiten inkludieren: im italienischen liegen die kalamität (calamità) und der magnet (calamita) nur einen apostroph und eine unterschiedlich betonte silbe entfernt. die radrunde vom campingplatz in lacona über capoliveri entlang des aussichtsreichen höhenwegs zur costa gabbiani führt aber eindeutig auf den magnetberg (monte calamita) hinauf, an dem früher auch bergwerke existierten. lediglich bei der steilen abfahrt nach capoliveri lässt ein hund, der es auf mountainbiker abgesehen hat und dem nur durch schnelle flucht abwärts zu entgehen ist, an den wörterbuchnachbarn denken.

summertime geniessen

nein, der titel des blogeintrags ist nicht "denglisch", sondern verweist auf das gleichnamige ristorante im elbanischen capoliveri. ein ristorante mit englischem namen? das slow food gütesiegel und die lässige entspanntheit des cameriere bei der tischreservierung lassen dennoch hoffen.

die gerichte sind so herrlich, dass sich gäste darin versuchen, die rezepte nachzukochen. übrigens hätte sich auch dieser - englischsprachige! - rezensent fast dadurch vom genuss abhalten lassen, dass er lokalen mit englischer bezeichnung in italien grundsätzlich skeptisch gegenüber steht.

in der taverna dei poeti sind an einem anderen abend die speisen zwar ebenso ausgezeichnet, aber der fehlende auslauf für die jüngste esserin im italienisch dicht besetzten salotto macht es unmöglich, die speisenfolge über die primi hinaus auszudehnen. vielleicht war aber auch der umstand mitverantwortlich, dass die damen nach dem aperitivo in der controvento bar mit unmengen an kleinen köstlichkeiten schon etwas abgefüttert waren?

eine fast perfekte urlaubswoche erleben

abfahrt zu früher stunde, milano tangenziale ovest ohne stau, frühstück in forte dei marmi, flotte tour bis piombino, überfahrt mit der fähre nach portoferraio, herrlicher standplatz am camping stella mare und ab jetzt eine woche völlig entspannte ferien auf elba, wie das fotoalbum beweist: 

schwimmen, schnorcheln, mit dem boot die küste entlangpaddeln, sich bei mountainbiketouren abquälen und freuen gleichzeitig, fein essen, mit dem roller die insel abkurven und vor allem immer wieder ins scheibenlose aquarium eintauchen - hier auch als "meer" bekannt.

fast perfekt, wenn da nicht die quallen wären ...