Montag, Oktober 26, 2009

durchwegs amerikanisch geniessen


obama had it
Originally uploaded by herwig.daemon.
nicht nur steaks --- aber doch fast immer klischeegerechte menüs --- begleiten die usa-reise:

  • lou & mickey's at the gaslamp: und es muss doch ein steak sein, aber nur ein kleines. oder ein fast kleines. interessant auch: weil das 'cooking' bei laurents stück nicht ganz wunschgemäss ausgefallen ist, legt der koch nicht das angeschnittene, sondern ein frisches stück auf den grill.
  • vela im hilton san diego bayfront: man übt sich hier in der beliebten vorlesung des menüs durch den kellner, gespickt mit seinen gaaaaanz persönlichen empfehlungen und garniert mit bislang ungehörten kulinarischen bezeichnungen. erst die gewissenhafte recherche fördert zu tage, dass 'escabeche' vom franzosen am tisch völlig ungestraft und schulterzuckend als 'unbekannt' abgestempelt werden darf, weil sich eher spanier und peruaner damit auskennen sollten. wer hätte es gewusst?
  • vins de syrah, san diego: im grunde ernährt man sich hier vorwiegend flüssig, sofern man erst einmal die getarnte eingangstür in dieses elysium des weines gefunden hat. aber trotzdem ist es eine freude, dem barmann beim zubereiten einer kleinen, feinen kalten platte mit dem keramikmesser zuzusehen.

  • jake's grill in del mar: in europa wäre solch ein küstenabschnitt mit strandrestaurants vollgepflastert, hier gilt es, sich sein mittagessen mit einer intensiven suche nach einem geeigneten lokal zu verdienen. der klassische burger und die aussicht auf die anbrandenden pazifik-schaumrollen versöhnen aber auf jeden fall mit den vorherigen irrfahrten.
  • hotel del coronado: der klassiker in san diego schlechthin. wo billy wilder marilyn selig für 'some like it hot' herumalbern liess, genehmigt man sich jetzt einen campari soda zum sonnenuntergang.
  • old ebbitt grill, washington dc: die adjektive "quirlig" oder "belebt" untertreiben schamlos das geschehen in unmittelbarer nachbarschaft zum weissen haus. das preis-/leistungsverhältnis an diesem ort der amerikanischen klassik tut sein übriges zur ungebrochenen beliebtheit dieses hauses. es kostet aber einige überwindung, kein(!) steak zu bestellen, sondern jambalaya und dann weitere überwindung, sich bis zu einem anstandsrest von der gewaltigen portion durchzukämpfen. tipp: bloss kein chili, nicht einmal bloss ein tässchen, so fein es auch ist, als vorspeise bestellen, wenn noch ein hauptgang am programm steht.
  • the diner in adams morgan, washington dc: was soll man darüber grosse worte verlieren? so stellt sich der alte europäer einen diner vor und er findet es dann gar nicht mehr so überraschend, dass der nachbar am bartresen tatsächlich einen vanilla shake zum bacon cheese burger bestellt.
  • ben's chili bowl, washington dc: ja, obama war da, hat IHN - den chili dog - verdrückt und nun sitze ich selbst an der bar inmitten der black community und beobachte fasziniert das geschäftige treiben der unzähligen bediensteten, deren durchschnittlicher leibesumfang eine gute vorahnung vom nährwert der angebotenen menüs gibt.

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