kurz zürich geniessen

das abendessen mit nils im "pulcino" im zürcher niederdörfli beginnt mit einem zerbrochenen weinglas. die haben aber so viele davon, dass sie darin sogar das bier servieren. ehe der zug wieder ins stille schaffhausen zurück fährt, überprüfen wir noch, ob das "imagine" am bahnhof so 'in' ist, wie es sein will.

weit weniger 'in', aber ein glücksgriff bei hunger, ist das solide "restaurant ufenau" in schaffhausen. das rösti mit speck und spiegelei würde auch für zwei reichen.

etwas abseits vom strom geniessen

obwohl das tessin feiertagsbedingt praktisch ausgebucht ist, lassen sich dank ortskenntnis der "locals" so manche perlen ganz in ruhe geniessen:

• der bagno pubblico "lido riva caccia" mitten in lugano: entspannte musik umspült die schwimmende holzplattform, die insalate und panini sind so herrlich frisch wie der lago di lugano selbst und die gazosa al mandarino und der campari soda schmecken angesichts von see und monte s. salvatore so richtig nach sommer.
• "ristorante pizzeria val verde" klingt nicht unbedingt nach gastronomischer offenbarung, aber der holprige anfahrtsweg durch die glasscherbenviertel von chiasso nach cernobbio lohnt sich auf alle fälle: im versteckt gelegenen restaurant ohne speisekarte folgt man einfach den empfehlungen des sizilianischen wirtes - und wird gewiss nicht enttäuscht. darauf vertraut auch ein bekannter amerikanischer schauspieler, der in laglio am lago di como seine ruhe sucht.
• bloss das sonntägliche mittagessen gestaltet sich etwas schwieriger, weil die osteria bar canton in golino geschlossen hat und in der osteria ticinese nebenan eine geschlossene gesellschaft sitzt. die alternative, der grotto brunoni, vermittelt letztendlich die 'basics' im tessin: risotto, polenta, merlot, granit.

erstmals wieder familiär in den süden reisen

santa maria del sasso und drei engel
Originally uploaded by herwig.daemon.

die magische grenze im kopf fällt: wegen des anhaltend schlechten wetters flüchten wir am himmelfahrts-wochenende in den süden und ilse passiert erstmals wieder - und ziemlich genau - nach drei jahren den san bernardino-pass. sonnenschein und sommerliche hitze belohnen uns für die kurzfristige entscheidung. dank davides tipp finden wir noch eine unterkunft in einem einfachen agriturismo in castel san pietro, das sich als idealer ausgangspunkt herausstellt.

von hier aus starten wir unsere touren durch das "paese" und das valle di muggio, zum picknickplatz an den gole della breggia, zum parco scherrer in morcote, nach lugano, como, ascona, ins verzasca-tal und schliesslich nach bellinzona.

nicht einmal die sonntägliche rückfahrt im dichten kolonnenverkehr kann den erholungswert dieser spontanaktion beeinträchtigen.

blues im delta hören

die "single blues" band versteht ihr geschäft und schafft in der schicken delta beach lounge - dem ehemaligen kursalon von ascona - während einer schwülen tessiner nacht eine hervorragende stimmung.

im unbekannteren tessin bewegen

nach dem ersten treffen zum nächsten geschäftsbericht bleibt noch zeit für etwas bewegung: eine radrunde durch das valle di muggio eröffnet in vollem kontrast zur hektik und zum lärm des in unmittelbarer nähe gelegenen chiasso eine ganz stille welt. die route führt am parco delle gole della breggia vorbei, der sich für einen hochsommerausflug empfiehlt.

ungewohntes sehen

nun klappt es also doch noch mit "match point". ganze fünf besucher im schaffhauser kiwi kino machen deutlich, dass ich zu den spätberufenen sehern gehöre. woody allen auf britischem boden ist höchst ungewohnt, die philosophie einleuchtend ("there are no little secrets") und schliesslich schämt sich der männliche betrachter, fast so etwas wie verständnis für eine mordtat aufzubringen.

schockiert lesen

man mag zu jean ziegler stehen, wie man will. aber als UN-sonderberichterstatter wird sein wissensstand so schlecht nicht sein und selbst wenn man gewisse ideologische abstriche macht, bleibt sein "imperium der schande" ein entsetzliches buch. entsetzlich wegen der fakten, die in die magengrube boxen und entsetzlich wegen der ohnmacht, die einen bei der lektüre befällt.

in und am wasser bewegen

nach dem traditionellen saisonauftakt mit zwei längen im eiszapfenkalten wasser der felsenau (17 grad bei gutmütiger interpretation des thermometers) und einem gemütlichen nachmittag im etwas wärmeren waldbad, verlegen wir unsere aktivitäten auf das rad fahren nahe am wasser: ab bregenz strampeln wir erstmals wieder im familienverbund eine grössere runde zum rohrspitz im rheindelta und durch das ried retour.

(schade, dass niemand an die kamera gedacht hat und die fotoqualität am handy so schlecht ist ...)

die kleinen und grossen radlerinnen brauchen natürlich auch ihre pausen. diesmal beim salzmann, beim nächsten mal vielleicht im fischerheim am schleienloch?

fisch am tosenden wasser geniessen

im besten sinne nahe am wasser gebaut: das schlössli wörth direkt am rheinfall, in dem sich feiner zander vor der gewaltigen kulisse der tosenden wassermassen geniessen lässt.

an den karibikstrand im binnenland reisen

in der neuen salzlagune in der therme geinberg lässt sich vorzüglich dahintreiben, dösen, unterwassermusik hören und der erholungseffekt verstärken. die weiteren bestandteile des österlichen entspannungsaufenthalts waren schon beinahe klassiker, nun können wir erstmals seit ilses krankenaufenthalt die tradition wieder aufleben lassen.

mit kindlicher freude lesen

eigentlich ist es ja ein kinderbuch. und ein geschenk für ein kind, nämlich christine. aber wahrscheinlich lachen erwachsene noch herzhafter über diesen klassiker, eine als kinderbuch verkleidete realsatire der erwachsenenwelt, mit spitzer feder geschrieben und gezeichnet: der kleine nick von goscinny und sempé.